Budgetkürzungen treffen besonders die kleinen Jobcenter

24. Mai 2013

Aus der MainPost von Hubert Herbert

Im Rahmen ihrer Frühjahrsgespräche besuchten Vertreter der SPD das Jobcenter in Bad Neustadt. Landtagskandidat Matthias Kihn, die Nürnberger Landtagsabgeordnete Angelika Weikert und Mellrichstadts Ortsvorsitzender René van Eckert informierten sich über die Situation in Rhön-Grabfeld.

Geschäftsführerin Alexandra Elbert berichtete von einer positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis mit immerhin fast 30 000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Eine Steigerung von über 2000 gegenüber dem Jahr 2009. Im Gegensatz zu anderen Landkreisen seien die Arbeitsverhältnisse zum größten Teil im Bereich produzierendes Gewerbe, und da bei Elektrogeräten und Kfz-Zulieferern zu finden. Sie machen rund 36 Prozent aller Jobs aus. Ein weiterer wichtiger Bereich sei die Gesundheit. Minijobs gebe es vor allem in der Gastronomie.

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Auf die Frage der Abgeordneten Angelika Weikert, wie denn der Stand im Landkreis bei den künftig garantierten Kindergartenplätzen sei, erklärte die Jobcenter-Geschäftsführerin, dass rein rechnerisch die geforderten Plätze in Rhön-Grabfeld insgesamt vorhanden sind. Allerdings sei das Angebot nicht gleichmäßig über den Kreis verteilt.

Außerdem würden die so genannten Randzeiten eine wichtige Rolle spielen. Wenn ein Kindergarten beispielsweise von 8 bis 18 Uhr geöffnet sei, dann helfe das nicht, wenn für ein Kind bereits früher oder später eine Betreuung benötigt werde. Gerade für Alleinerziehende, die rund 26 Prozent der Hartz IV-Empfänger ausmachen, sei das ein Problem. Sie in eine Arbeit zu vermitteln sei schwierig, wenn die Betreuung der Kinder nicht gesichert sei – zum Beispiel, wenn Schicht gearbeitet werden muss, oder wenn eine Verkäuferin bis um 20 Uhr arbeiten muss. Das Modell der Hilfe durch Opa und Oma funktioniere heutzutage nicht mehr so gut wie früher.

Mit 494 Empfängern von Arbeitslosengeld II gehört das Jobcenter in Bad Neustadt zu den kleinen. Umso mehr haben es die Budgetkürzungen getroffen, wie Elbert auf die Frage von Angelika Weikert erklärt. Das Problem sei die Berechnung nach der Zahl der Bedarfsgemeinschaften. Dabei bleibe unberücksichtigt, dass in manchen Fällen größerer finanzieller Aufwand nötig sie, um Hartz IV-Empfänger in Lohn und Arbeit zu bringen.

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