Ratlose Fußgänger trampeln sich Pfade

18. Juni 2013

Aus der MainPost von Frau Nerche-Wolf

Mit dem Fahrrad steuerte der SPD-Ortsverein Bauvorhaben der Stadt an, um sich darüber eine Meinung zu bilden und sich unterwegs mit Bürgern darüber auszutauschen. Ausgangspunkt war der Neubau der Grundschule Brendlorenzen, der aufgrund seiner Passivhaus-Bauweise auf Zustimmung stieß. Für öffentliche Gebäude sollte dies Standard werden, befand Ortsvereinsvorsitzender Janis Heller. Dass die Anwohner der Otto-Hahn-Straße nach rund zweijähriger Baubelästigung eine schöne Anlage zum Hochwasserschutz vor ihrer Tür haben werden, war der nächste Eindruck.

Nicht überzeugen konnte hingegen die Fußgängersituation am Busbahnhof-Parkplatz und von dort zum Triamare. Dass der Stadtrat die geplante Querung kippte, wertete vor allem Rita Rösch als größten Fehler. Jetzt würden die vielen Trampelpfade zeigen, dass sich die Fußgänger für sie sinnvolle Wege schaffen. Gefährdet seien von vornherein die wiederholten Nachpflanzungen. Auch werde die undurchsichtige Situation durch irritierende Fußgänger-/Radweg-Beschilderung nicht besser.

Den Busbahnhof selber empfanden die SPD-Mitglieder als gelungen, über Details wie die zu kleine Fahrplan-Schrift müsse man reden.

Bei der anschließenden Versammlung beleuchtete das Thema „Demografie als Chance“ diesmal verschiedene Wohnformen im Alter. Stadträtin Rita Rösch berichtete, dass viele Menschen möglichst lange selbstbestimmt und nicht in Pflegeheimen leben möchten. Daraus könnten sich völlig neue Wohnkonzepte ergeben, die durchaus auch eine Chance für die Kommune seien und Leerstände in den Ortskernen wiederbeleben könnten.

Johann Giglhuber hielt Wohngemeinschaften von Senioren ebenso wie bei Studenten für eine durchaus interessante Wohnform. Gemeinsam könnten Einkaufen, Dienst- und auch Pflegeleistungen einfacher und auch preisgünstiger gestaltet werden. Stadträtin Sabine Stührmann könnte sich vorstellen, dass sich diese Wohnformen auch generationsübergreifend entwickeln. Viele rüstige Senioren vermissen ihre weit entfernt lebenden Enkelkinder und würden gerne Kontakt zu jungen Familien vor Ort pflegen, die heute oft ohne familiäre Unterstützung klarkommen müssten. Janis Heller bestätigte, dass es durchaus Synergien in diesem Bereich geben könnte, allerdings brauche es noch mehr Vernetzung, damit die Menschen zusammenkommen.

Kreisrätin Angelika Keil-Fuchs regte an, die Bedürfnisse der Bevölkerung in und um Bad Neustadt zu erfragen, um sich ein Bild von den konkreten Wünschen der Menschen machen zu können. Kreisrat Egon Friedel äußerte die Hoffnung, dass die Herausforderungen der älter werdenden Gesellschaft von der Politik angegangen werden. Die Wahl der Delegierten zum Unterbezirksparteitag für die Europawahlen brachte dieses Ergebnis: Delegierte sind Rita Rösch, Johann Giglhuber, Egon Heller und Sabine Stührmann.

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